Prokrastination überwinden

Prokrastination überwinden

Prokrastination überwinden

Wir schieben Dinge auf, weil sie uns zu groß, zu schwer oder einfach lästig erscheinen. Kennst du das auch? Dann kannst du in diesem Blogartikel hilfreiche Impulse finden, wie du Prokrastination überwindest und deinem inneren Schweinehund die Stirn bietest-

Neulich meldete sich eine Klientin – nennen wir sie für unsere Geschichte Lea – bei mir zum Coaching an. Sie wollte ein Thema klären, das sie im Berufsalltag immer wieder ausbremst: Prokrastination, umgangssprachlich gerne auch verharmlosend Aufschieberitis oder Verschieberitis genannt. Leas Problem: Sie neigt dazu, größere Projekte bis zum letzten Moment aufzuschieben. Das Ganze wird dann unter Zeitdruck irgendwie doch noch fertig. Aber das Ergebnis ist nicht befriedigend – nicht für ihre Arbeitgeberin und auch nicht für sie selbst.

Hilfe, ich habe auch Verschieberitis!

Ein innerer Impuls sagte mir: Das hier ist kein 0-8-15-Thema. Bereite dich vor! Zumal du selber als Coach mit Prokrastination kein Problem hast. Oder vielleicht doch? Was ist mit den vielen ungeschriebenen Blogs auf meiner Website? Warum klappt das eigentlich auch nicht?

Den inneren Schweinehund besiegen

Zeichnung: Andrea Keetz, Isernhagen

Prokrastination verstehen … und den inneren Schweinehund besiegen

Aufschieberitis macht Stress, schlechtes Gewissen und lässt und unter unseren Möglichkeiten bleiben. Im schlimmsten Fall riskieren wir sogar unseren Job oder schaden unserem eigenen Business. Warum tun wir uns das an? Gemeinsam gingen wir im Coaching auf Ursachen-Suche. Und kamen dem „inneren Schweinehund“ auf die Spur. Genauer gesagt, fanden wir gleich mehrere davon. Hier eine kleine Auswahl:

Ursachen für Verschieberitis

  • Wir überschätzen die verfügbare Zeit und fangen zu spät an.
  • Wir glauben, dass wir unter Zeitdruck viel produktiver arbeiten können. (Blöd, wenn kurz vor Ablauf der Frist etwas dazwischenkommt!)
  • Das Projekt macht keinen Spaß. (Was häufig auch daran liegt, dass wir uns damit noch nicht so gut auskennen – Beispiel: Blogartikel schreiben.)
  • Die Aufgabe ist zu groß. Aus Angst zu versagen, fangen wir gar nicht erst an. (Beispiel: Leas wöchentlich wiederkehrende Aufgabe ist so komplex , dass im vollgepackten Arbeitsalltag dazu einfach keine Zeit bleibt.

„Nicht weil es schwer ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen  ist es schwer“, wusste schon der griechische Philosoph Seneca. Also ran an den Speck!

Wie man einen Elefanten verspeist
und was das mit Aufschieberitis zu tun hat

Wie verspeist man einen Elefanten? Stück für Stück! Das vielzitierte Bild kam uns im Coaching als Erstes in den Sinn. Lea und ich waren uns schnell einig, dass wir beide keine Elefanten essen werden. Aber die Botschaft war klar:

Wer Prokrastination bei großen Projekten überwinden will, kann sich mit folgendem Trick helfen:

  • Schritt 1: Das große Projekt wird in kleine, machbare Häppchen aufgeteilt.
  • Schritt 2: Die Mini-Aufgaben werden dann so in den Tages- bzw. Wochenablauf eingetaktet, dass eine Umsetzung realistisch ist.
  • Schritt 3: Belohnungen einplanen!

Wir machten uns ans Werk. Mein weißes Sideboard, dessen Glasplatte breit genug ist, um viele Mini-Etappen nebeneinander unterzubringen, diente uns als Unterlage für die Visualisierung. Zuerst markierte Lea am rechten Ende die Deadline definiert (vorsorglich einen Tag früher als die tatsächliche Deadline). Dann ging es von rechts nach links Wochentag für Wochentag weiter. Lea fand Lücken im Tagesablauf, um die einzelnen Etappenziele unterzubringen.

Zeitmanagement mit Plan B

Lea war mit Feuereifer bei der Sache. Aus der Prokrastiniererin war eine Macherin geworden – vielleicht sogar eine angehende Expertin in Sachen Zeitmanagement. Es war eine Freude zu sehen, wie die Ideen und Lösungsansätze nur so aus ihr heraussprudelten. Für manche Aufgaben definierte sie vorsichtshalber einen Plan B. Um ganz sicher zu gehen, dass das Gelingen nicht durch unvorhergesehene Ereignisse gefährdet wird. Coole Idee.

Und wie geht’s weiter?

Ein Blick auf die Uhr sagte uns, dass unser zweistündiges Coaching im Flug vergangen war. Wir genehmigten uns noch fünf Minuten Zeit für unser Abschlussritual. „Was nimmst du heute für dich mit?“ Prompte Antwort: „Ich bin hochmotiviert.“
„Wow“, kann ich da nur sagen. Und Lea viel Spaß und gutes Gelingen bei der Umsetzung wünschen.

 

Ratgeber zum Thema Prokrastination

Prokrastination ist auch für dich ein Thema? Dann empfehle ich dir das Buch von Ella Smits. Die junge Autorin kennt sich mit dem Thema Aufschieberitis bestens aus. Ehemals selbst betroffen, hat sie das Problem Prokrastination gemeinsam mit ihrem Life-Coach für sich gelöst und ihre Erfahrungen in einem Buch geteilt. Danke, Ella!
Und hier der Buchtipp:
Ella Smits: Prokrastination verstehen und überwinden. Schluss mit Aufschieberitis! Ab sofort bin ich ein Macher!

 

Buchtipp zum Thema Prokrastination

PS: Wie ich meine Blog-Aufschieberitis überwunden habe

Ich bin Leas Vorbild gefolgt und habe mir professionelle Hilfe geholt. In den nächsten drei Monaten treffe ich mich zweimal pro Woche mit Jakob und Stefan von sichtbaer.com zum Schreibtraining in der Content-Manufaktur. Die festen Termine helfen mir dranzubleiben. Und langfristig mit meiner Arbeit als Coach noch „sichtbärer“ zu werden, damit ich noch mehr Menschen helfen kann.

Du leidest auch an Verschieberitis und willst deine Prokrastination überwinden?

Willkommen im Club! Dann erzähle mir gern von deinen Erfahrungen oder sende einen Hilferuf an info@martina-licht.de, wenn du professionelle Unterstützung brauchst.